«Anlässe finden wieder statt»

Angelo Ferrari (rechts) besucht die Chübletä der Chäller Rattä in Mollis. (Foto: FJ)

Die vergangenen zwei Jahre erwiesen sich auch für die fünfte Jahreszeit als Durststrecke. 2020 schlug – mitten in den Festivitäten – COVID-19 zu, 2021 war kaum etwas möglich, auch 2022 wurde auf viele Anlässe verzichtet. Doch wie ist es heuer? Der FRIDOLIN sprach mit Angelo Ferrari vom GlaFaRi.

Was ist der GlaFaRi?
Die Abkürzung kommt von «Glarner Fasnachts-Ring», das ist der Glarner Fasnachtsverband. Der GlaFaRi ist Mitglied im HeFaRi, dem Fasnachtsverband Schweiz. Im GlaFaRi sind alle Fasnachtsgesellschaften, Guggenmusiken und Wagengruppen zusammengeschlossen, es sind aktuell 33 Mitglieder. Die Delegierten treffen sich zweimal im Jahr, um sich austauschen zu können. Die Führung des GlaFaRi obliegt den drei Koordinatoren, je einem pro Gemeinde. Turnusgemäss bin ich heuer der Obmann, also quasi der höchste Fasnächtler des Kantons.

Gibt der GlaFaRi auch den Fasnachtskalender ­heraus?
Nein, das sind zwei ehemalige Gugger, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle Anlässe der Glarner Fasnacht in einer Broschüre zusammen zu präsentieren. Diese liegt im ganzen Kanton in Läden und Restaurants auf.

Sind sie selbst bei einer Clique?
Ich war 27 Jahre lang bei den Hung Häfä aktiv, das ist schon über 10 Jahre her.

Von der Aahülsnetä der Linthbölla vom 7. Januar bis zu ihrer Us Us Lumpetä am Samstag, 4. März gibt es 26 Fasnachtsanlässe. Wie viele Anlässe besuchen Sie?
Mein Ziel ist es, möglichst viele zu besuchen. Ich möchte sehen, wie diese organisiert sind. Und die Gruppen haben Freude, wenn ich zu Besuch komme. Es ist klar, dass ich ab jetzt jeden Samstag unterwegs bin. Dazu kommen die Sonntagsumzüge. Dieses Jahr werde ich zudem an die Luzerner Fasnacht gehen und den Urknall am Schmutzigen Donnerstag miterleben.

2023 ist wieder eine Fasnacht ohne Einschränkungen durch Massnahmen. Was beobachten Sie bei den Leuten in dieser Saison?
Das Bedürfnis, sich wieder frei an solchen Anlässen zu bewegen, ist sehr gross, das stelle ich klar fest. Ich hoffe, dass die Menschen richtig mitmachen, sich also verkleiden. Die Fasnacht ist ja nicht nur eine Party, sondern auch ein Maskentreiben. So gibt es diverse Bälle mit Maskenprämierung, zum Beispiel den Lismerball, welcher der traditionellste ist. Ich bin selbst bei zwei Bällen in der Jury, welche die schönsten Masken prämiert. Was ich auch feststelle nach Corona: Vorher lief es wie wahnsinnig, es gab sehr viele Besucher. Nun finden alle, wirklich alle, Anlässe wieder statt. Das finde ich toll, so können wir die Tradition aufrechterhalten.

Machen mehr oder weniger Menschen mit?
Die Guggen sind in etwa immer gleich gross. Nachwuchsprobleme gibt es aber bei den Gesellschaften, die zu wenig Helfer finden. Das war aber schon vor Corona so.

Vielen Dank für das Gespräch.

Søren Ehlers 

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