Glarus Süd: Budget 2018 sieht Defizit von 2,571 Mio. Franken vor

Glarus Süd steht auch finanziell nach wie vor vor grossen Herausforderungen.

Der Gemeinderat von Glarus Süd hat das Budget für 2018 zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet. Das Gesamtergebnis weist einen Aufwandüberschuss von 2,571 Mio. Franken aus.

Einem Aufeand von 51,364 Mio. Franken steht ein Ertrag von 48,793 Mio. Franken gegenüber. Der Abschreibungsbedarf beträgt insgesamt 4,468 Mio. Franken. Bei einem Investitionsvolumen von netto 9,616 Mio. Franken beträgt der Finanzierungsfehlbetrag 9,072 Mio. Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei knapp sechs Prozent. Für individuelle und leistungsabhängige Lohnanpassungen wurden pauschal 200'000 Franken ins Budget eingestellt. Darin enthalten sind auch strukturelle Anpassungen für die Kindergarten-Lehrpersonen. Die Lohnanpassungen sind trotz der angespannten finanziellen Situation wichtig. Die Gemeinde Glarus Süd ist auf fachlich gutes Personal angewiesen und nur mit marktgerechten Löhnen ist dieses zu halten, respektive bei Stellenausschreibungen zu rekrutieren.

Steuerfuss:

Trotz dem budgetierten Defizit beantragt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung für das Jahr 2018 den Steuerfuss unverändert bei 63 Prozent zu belassen. Die steuerliche Gesamtbelastung beträgt damit für das Jahr 2018 ebenfalls unverändert 116 Prozent (53% Kanton und 63% Gemeinde). Aus heutiger Sicht wird jedoch eine Steuererhöhung ohne Veränderung der Parameter, für das Jahr 2019 unumgänglich werden. Der Gemeinderat wird dabei alle Anstrengungen unternehmen, dass eine Erhöhung möglichst moderat ausfallen wird. Ein Steuerprozent für Glarus Süd beträgt rund 360'000 Franken

Nettoinvestitionen 2013 – 2018

Die Investitionsrechnung 2018 sieht Nettoinvestitionen von 9,616 Mio. Franken vor. Darin enthalten sind Investitionen der Spezialfinanzierung Wasserversorgung von 1,135 Mio. Franken und der Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung von 1,250 Mio. Franken. Die Investitionstätigkeit beschränkte sich in den vergangenen Jahren auf das dringend Notwendige. Der Investitionsdruck nimmt jedoch laufend zu, so dass dauernde Verschiebungen nicht zum Ziel führen. Es sind insbesondere auch Projekte budgetiert, welche aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Kanton und/oder Dritten ausgeführt werden müssen. Ohne diese Synergien käme es die Gemeinde um einiges teurer zu stehen. Nichts desto trotz mussten auch dieses Jahr wieder einige Projekte auf die Folgejahre verschoben werden.

Grosse Herausforderungen

Die im Vorjahr angekündigte Überprüfung der Kostenstellen, respektive deren Leistungserbringung wurde durchgeführt und als laufender Prozess aufgenommen. Daraus ergaben sich viele kleinere Verbesserungen, welche bereits umgesetzt wurden und weiterhin angegangen werden. Der Gemeinderat hat angesichts der derzeit pendenten Vorlagen, insbesondere zum Finanzausgleich und zu den Schulstandorten, davon abgesehen, der Gemeindeversammlung bereits jetzt eine Steuererhöhung zu beantragen. Die Situation ist nach der Landsgemeinde 2018 grundlegend zu beurteilen. Es muss allerdings bereits heute festgehalten werden, dass sich die Gemeinden im Kanton Glarus finanziell dermassen unterschiedlich entwickeln und insbesondere die Differenz der Steuerkraft gegenüber Glarus so stark steigt, dass Anlass zur Sorge besteht. Der Gemeinderat pflegt mit den Landräten des Wahlkreises Glarus Süd einen intensiven Austausch, um eine möglichst nachhaltige und hilfreiche Revision des Finanzausgleichs zu erreichen. Letztlich entscheidet dies dann die Landsgemeinde. Die Anstrengungen können aber nur von Erfolg gekrönt sein, wenn Glarus Süd grundsätzlich bereit ist, auch die nötigen Reformschritte anzugehen und zu verwirklichen. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Bevölkerung diese Zeichen erkennt und bereit ist, die Struktur zu schaffen, damit die Gemeinde – mit einem angemessenen Finanzausgleich – auf einer Grundlage steht, die eine positive Entwicklung für die Zukunft zulässt. Das Ziel soll nach wie vor lauten: «Drei starke Gemeinden, ein wettbewerbsfähiger Kanton». Da muss Glarus Süd auch dazu gehören. pd

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