Skisportunfälle: Jeder Vierzehnte hat gravierende Folgen

Warm-up statt Unfall - mit der neuen App. (Foto: SUVA)
 

Jeden Winter verunfallen rund 33 000 Arbeitnehmende auf den Schweizer Skipisten, rund 2300 davon schwer mit gravierenden Folgen. Ein konsequentes Warm-up wirkt schweren Verletzungen entgegen. Die App «Slope Track» unterstützt, sich und sein Fahrverhalten richtig einzuschätzen. Neu bietet die App ein Warm-up-Spiel in Augmented Reality mit Profiskisportlerin Wendy Holdener an. Mehr dazu hier.

Viele Schneesportlerinnen und Schneesportler sind sich den Risiken auf der Piste bewusst. Dies zeigen Auswertungen von Studien der Suva. Um Unfälle zu vermeiden, reicht das alleinige Wissen aber nicht. «Das Verhalten und die Eigenverantwortung auf der Piste wahrzunehmen sind entscheidend, wenn man die Verletzungsgefahr reduzieren möchte», sagt Samuli Aegerter, Schneesport-Experte bei der Suva. 

Schwere Schneesportunfälle haben drastische Folgen 
Jedes Jahr verunfallen rund 2300 Schneesportlerinnen und Schneesportler schwer. Solche Unfälle haben 90 oder mehr Tage Arbeitsausfälle und zum Teil längere Spitalaufenthalte zur Folge. Im schlimmsten Fall enden sie in einer Invalidität oder gar tödlich. Ein einziger solcher Unfall kostet durchschnittlich 55 000 Franken. Rund 46 Invalidenrenten werden jährlich aufgrund von schweren Ski- und Snowboardunfällen gesprochen. Und rund 7 Menschen verunfallen dabei tödlich. Die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen ist am meisten von den schweren Schneesportunfällen betroffen, da sie am aktivsten Schneesport betreibt. Hinzu kommt, dass sich mit zunehmendem Alter auch das Risiko für schwere Unfallfolgen erhöht. 

Warm-Up-Training ist wichtig 
Schwere Schneesportunfälle ereignen sich am häufigsten nach dem Mittag zwischen 13.00 und 14.00 Uhr, am zweithäufigsten am Morgen zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr. Sei es am Morgen vor der ersten Abfahrt oder nach einer längeren Pause am Mittag - den Körper gut aufzuwärmen, hilft schweren Verletzungen entgegenzuwirken: «Wenn ich morgens mit kalten Muskeln ohne Aufwärmtraining gleich losfahre und dann stürze, toleriert mein Körper diesen Sturz viel weniger. Die Folge ist eine mögliche schwerere Verletzung», sagt Aegerter. Ein 5 bis 10- minütiges Aufwärmtraining aktiviert nicht nur die Muskeln, es hat auch eine förderliche mentale Komponente: «Die Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit wird durch die erhöhte Durchblutung der Nervenbahnen gesteigert. So nimmt der Körper Signale von aussen schneller wahr und kann auf der Piste schneller reagieren», erklärt Aegerter. 

Spielerisches Aufwärmen mit Profiskirennsportlerin Wendy Holdener 
Mit der App «Slope Track» stellt die Suva ein kostenloses Tool zur optimalen Vorbereitung und Unterstützung beim Schneesport zur Verfügung. Die App unterstützt, sich und sein Fahrverhalten richtig einzuschätzen sowie die Risikofaktoren beim Schneesport zu kennen. Neu bietet die App ein Warm-up-Spiel in Augmented Reality mit Profiskisportlerin Wendy Holdener an. Das digitale Präventionstool kann im App Store, resp. bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden. 

Die grössten Risikofaktoren beim Schneesport zusammengefasst: 

  • ungenügendes Gefahrenbewusstsein 
  • überhöhte Fahrgeschwindigkeit 
  • mangelhafte körperliche Kondition 
  • körperliche Ermüdung 
  • ungenügendes Fahrkönnen 
  • fehlende Schutzausrüstung (Helm, Rückenprotektor) 
  • falsch eingestellte Skibindung 
  • Missachten von Signalisationen 

Mehr Informationen unter www.suva.ch/slopetrack Die App Slope Track kann im App Store oder bei Google Play heruntergeladen werden.

pd.

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