Segelboot auswassern

Robert und Juliane Bilges beim Auswassern eines Segelbootes bei der Fritz Trudel Bootswerft AG in Unterterzen. (Foto: zvg)

Nach dem Herbst ist es an der Zeit, die Segelboote aus dem Wasser zu holen und für den Winterschlaf vorzubereiten.

Vor kurzem durfte ich beim Auswassern des Segelbootes meiner Eltern dabei sein und auch mithelfen. Bevor das Boot in seinen Winterschlaf übergeht, muss zunächst einiges vorbereitet und beachtet werden. Um den Mast legen zu können, müssen die Segel abgeschlagen werden sowie sämtliche Leinen und Kabel , die das Legen des Mastes verhindern, gelöst werden. Das Vorgehen dabei folgt keinem generellen Ablauf, sondern hängt von der jeweiligen Bauart des Riggs, also von Masten und Tauwerk ab.

Überfahrt nach Unterterzen
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, startete die Überfahrt nach Unterterzen zur Fritz Trudel Bootswerft AG und dem Seekran, welcher das Boot schliesslich aus dem Wasser holen sollte. Auch wenn für mich alle Schritte des Auswasserns spannend und relativ neu waren, so hat mir doch die Fahrt nach Unterterzen am besten gefallen. Gerade, wenn zur kalten Jahreszeit hin der Walensee etwas leerer wird und nicht mehr viele Boote auf dem Wasser anzutreffen sind, hat es etwas Beruhigendes an sich, warm angezogen über die Wellen zu schippern und die umliegenden Berge zu betrachten. Einzig die vielen Spinnen, welche sich am warmen Motor ansammelten, machten mich zwischendurch etwas nervös.

Boot in der Luft
In Unterterzen angekommen, machten wir uns weiter ans Ausladen des Bootes. Schwimmwesten, Polster, Fender, Paddel und der Motor wurden entfernt, bis eigentlich nur noch das Segelboot selbst übrig war, bereit für seinen Winterschlaf. Um es dann aus dem Wasser zu heben, wurden zwei Gurte unter den Bootsrumpf gezogen, mittels derer das Boot dann vom Kran in die Luft gehoben und auf den Anhänger navigiert wurde. Tatsächlich hatte ich mir das Auswassern doch etwas zeitaufwändiger vorgestellt, aber das Herausheben aus dem Wasser dauerte gar nicht so lange. Zu guter Letzt musste das Boot gesäubert und in sein Winterlager gebracht werden. Je nach Bootsmodell empfihlt sich das Überwintern in einer Halle, im Freilager oder auch im Wasser. Die schonendste Methode ist das Einlagern in einer Halle, wo das Boot die ganze kalte Jahreszeit über vor Witterung geschützt bleibt. In diesem Fall wurde das Boot in eine Scheune gebracht, wo allenfalls auch Reperaturen durchgeführt werden könnten. Dort wartet es nun darauf, im Frühling wieder ins Wasser gelassen zu werden und auf dem Walensee zu segeln.

Juliane Bilges

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