15 000 Minutenliter

In der 70 Meter langen Steilstufe mit teils über 100 Prozent Gefälle verlegt der 11,6 Tonnen schwere seilgesicherte Schreitbagger die Rohre zentimetergenau. (Foto/Video: obs/Debrunner Acifer AG/Raffael Soppelsa Fotografie)

Die 110 Jahre alte Ableitung der Quelle Fruttmatt bei Linthal wurde saniert. 800 Meter Hagenbucher und TRM Duktilgussrohre von Debrunner Acifer stellen die Trinkwasserversorgung mit teils über 100 Prozent Gefälle sicher. Schreitbagger, Helikopter und am Seil gesicherte Arbeiter erforderten spezielle Massnahmen.

Die Fruttmatt-Quelle an der Klausenstrasse ist mit durchschnittlich 5 000 bis 6 000 Litern und phasenweise bis zu 15 000 Litern Wasser pro Minute die mengenmässig grösste Quelle der Region und versorgt Linthal mit Trinkwasser. Vom Herbst 2020 bis Frühling 2021 wurden auf der Fruttmatt die Quellwasserfassung und die Brunnenstube saniert. Von April bis Oktober 2022 liefen die Arbeiten zur Erneu-erung der Leitung aus Graugussrohren. Die rund 400 Linthaler Haushalte wurden während der Bauzeit mit Wasser aus anderen Versorgungen gespeist. «Eine Ersatzleitung für die Fruttmatt wäre unverhältnismässig aufwendig gewesen», sagt Andreas Brühwiler, Leiter Wasserversorgung der Gemeinde Glarus Süd.

Bagger an Seilwinden, Rohrtransport per Helikopter
Für die neue Ableitung lieferte Debrunner Acifer 800 Meter duktile (gut dehnbare, verformbare; red) Gussrohre von Hagenbucher und TRM. Die neue Trinkwasserleitung folgt der alten, vom Reservoir Fruttmatt bis in die Talsohle bei der Linth. Zum Bereich oberhalb der 70 Meter langen Steilstufe, die teils über 100 Prozent Gefälle aufweist, gelangten die Rohre via Helikopter. Ein 11,6 Tonnen schwerer Schreitbagger wurde für die Grab- und Verlegearbeiten in der Steilstufe von zwei Seilwinden gesichert. In diesem Teilstück musste der Helikopter die Rohre zur Baustelle fliegen, wo sie der Bagger zentimetergenau im Graben platzierte. Aus Sicherheitsgründen arbeitete die Mannschaft in diesem Abschnitt seilgesichert.

Strom für 180 Haushalte
In den nächsten Jahren soll in der Talsohle im «Bänzenäuli» ein Trinkwasserkraftwerk gebaut werden, um etwa 180 Haushalte mit Strom zu versorgen. «Für den Betrieb des Kraftwerks ist im Reservoir Fruttmatt ein gedecktes Ausgleichsbecken von etwa 20 m3 Speichervolumen geplant. Das benötigte Trinkwasser wird mit einer UV-Entkeimungsanlage aufbereitet», so Brühwiler. Weitere Infos www.d-a.ch/fruttmatt.

pd.

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