Mensch im Mittelpunkt

Pflegen kann auch befreiend sein. (Foto: 123rf.com)

Am Samstag, 29. Oktober, von 10.15 bis 17.00 Uhr beim öffentlichen Anlass zum Nationalen Tag der betreuenden Angehörigen stehen im Gemeindezentrum Schwanden für einmal die Menschen im Mittelpunkt – jene, die von Krankheit betroffen sind, und jene, die sie betreuen. 51 Unternehmen zeigen allen Interessierten, wo sie Hilfe und Unterstützung anfordern können. Also hingehen, sich informieren und das Festwirtschaftsangebot geniessen.

«Am Anfang glaubt man, man schafft es allein. Aber ich habe gelernt, es zu akzeptieren und um Hilfe zu bitten, bevor ich völlig überfordert bin. Ich habe mich an Organisationen gewendet, die uns Angehörige unterstützen. Und es tut mir auch gut, mich mit anderen betreuenden Angehörigen auszutauschen.» Arlette, die ihren an Alzheimer erkrankten Ehemann pflegt, ist nur eine von zwei Millionen betreuenden Angehörigen, die jährlich insgesamt 80 Mio. Stunden zur Pflege und Betreuung aufwenden. Ihnen ist der Nationale Tag gewidmet, doch zum ersten Mal überhaupt organisiert das Glarnerland einen Vernetzungsanlass, wo sich alle austauschen und sich gegenseitig Tipps geben können. Denn im Dschungel der Paragraphen und unter dem Druck der Pflegeaufgaben tut es gut, einmal einen Tag lang Luft zu holen und jene Organisationen besser kennenzulernen, bei welchen man sich Hilfe holen kann. Das gilt für die, welche bereits jemanden betreuen, es gilt für die von Krankheit Betroffenen selbst, es gilt aber auch für alle anderen. Denn im Falle eines Falles kann das Wissen und das gute Netzwerk matchentscheidend sein – für Alt und auch für Jung.

Landammann, Guggiari, Kunz
Doch was gibt es am 1. Öffentlichen Anlass konkret? Was bekommt man, wenn man hingeht? Nach den morgendlichen Gratis-Gipfeli und Kaffee (ab 10.15 Uhr) begrüssen Landammann Benjamin Mühlemann und Gemeinderat Stephan Muggli alle. 51 Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich informieren an Ständen über ihre Angebote – man ist frei und kann dort das Gespräch suchen, wo man es braucht. Um 11.15 Uhr spricht Elena Guggiari von der Careum Hochschule Gesundheit über Jugendliche, die Betreuungsaufgaben übernehmen. Sie wird von zwei Jugendlichen begleitet, die über ihre Erfahrung dabei berichten. Am Nachmittag wird Dr. med. Roland Kunz, der national bekannte Experte für Palliativpflege, über Lebensqualität für Patienten und Angehörige sprechen.

Sie und Ihre Bekannten und Verwandten
Eine der grossen Stärken im Kanton, wo jeder jeden kennt, ist der gute soziale Zusammenhalt. Man hilft einander, wo es geht, man kümmert sich, man schaut bei den Nachbarn vorbei. Darum sind alle Glarnerinnen und Glarner eingeladen, in Schwanden mit dabei zu sein, ja es gibt auch einen Fahrdienst für solche mit dem Rollator und solche mit dem Rollstuhl. Ein Anlass für alle eben.

FJ

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