Frauenporträt Alma Steinmann - Mit Leidenschaft Schützenwirtin

Alma Steinmann sorgt für das leibliche Wohl der Schützen Niederurnen. (Foto: Susanne von Dach)

Geboren in Chur, aufgewachsen in Trimmis, ist Alma Steinmann Bündnerin geblieben. Doch genauso schlägt ihr Herz fürs Glarnerland. Wann immer es ihr die Zeit erlaubt, ist sie in den Glarner und Bündner Bergen unterwegs. Wenn nicht mit den Wanderschuhen, dann mit Skischuhen auf den weissen Skipisten. Die 59-Jährige ist Mutter vier erwachsener Kinder und wohnt mit ihrem Mann seit 1995 im Martern, Niederurnen. 

Mit ihrem Bruder war sie damals mit 21 Jahren in den Kanton Glarus umgezogen und arbeitete bei ihm im Restaurant «Glocke» in Glarus als Service-Fachfrau. 1985 war sie an der Näfelser Fahrt ihrem zukünftigen Mann Jacques Steinmann begegnet. Er war als Soldat in schnittiger Uniform im Einsatz.

Erst nach Sennwald, später nach Biel umgesiedelt, gedieh die kleine Familie, zwei Kinder krönten ihr Eheglück. Jacques Steinmann war zu dieser Zeit begeisterter Schütze in Niederurnen und so mietete das Paar in Amden eine möblierte Wohnung, fuhr während vier Jahren wöchentlich von Biel nach Niederurnen. Jacques Steinmann hatte zwischenzeitlich neben dem Schiesstraining noch das Präsidentenamt der Standschützen angenommen. Mit den Geburten zweier weiterer Kinder und der Einschulung der älteren zwei hatte sich das Paar entscheiden, im Glarnerland sesshaft zu werden. 

«Unsere Kinder mussten gut versorgt sein.»
Als das Amt der Schützenwirtin in Niederurnen im Jahre 2007 frei geworden war, entschied das Paar, die Nachfolge anzutreten, Alma Steinmann stieg wieder ins Berufsleben ein. «Ich habe damals eine Bedingung gestellt», so die Schützenwirtin. «Unsere Kinder mussten gut versorgt sein. Alles andere hätte ich nie verantworten können.» Die Kinder wurden fortan in ihrem Daheim von der Grossmutter betreut. Damit stand dem Entscheid, das Amt als Schützenwirtin anzunehmen, nichts mehr im Wege.

Zu Beginn war das ein kleines, bescheidenes Clubhaus. Sandwiches, selbst gebackene Kuchen und kleinere Snacks bereitete die Wirtin zuhause vor. Grilladen gab es frisch vom Grill. Später wurde ein Container aufgestellt und darin eine Küche eingebaut. Nun konnte Alma Steinmann zusätzlich warme Mahlzeiten für das leibliche Wohl der Schützen anbieten.

«Schützen sind gesellig».
Heute ist Alma Steinmann seit 15 Jahren Schützenwirtin im Fennen. Schon immer sozial und gerne im Service tätig, macht ihr diese Aufgabe, die vom März bis November dauert, viel Freude. «Die Schützen sind sehr gesellig, man gibt sich noch immer bei der Begrüssung und dem Abschied die Hand und der Zusammenhalt ist familiär. Auch bei weniger guten Schiesserfolgen», erzählt sie schmunzelnd. 

Manchmal legt sie sich selber auf die Matte. Mit Gehörschutz und gut gelagert auf Kissen schiesst sie zur grossen Tafel. Und sind es nur wenige Treffer, Spass hat sie dennoch. Wünschen würde sie sich, dass Nachwuchs den Weg ins heimelige Schützenstübli findet, «Gut Schuss» zu hören bekommt und den Donnerstag-Abend mit einem «Jässli» ausklingen lässt.
Susanne von Dach

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