Fabio Lutz ist seit über zwei Wochen im Nordwesten Kanadas unterwegs. Wieviel Bekanntschaft hat er bereits gemacht mit der einheimischen Tierwelt?
Schwarz, Braun, Grizzly, Kodiak, Polar
Lieber Fabio
Danke für deinen Bericht „aus der Tiefe des Raumes“ von letzter Woche. Es hat wirklich sehr viel Platz in diesem Kanada! Alleine die Provinz Alberta, in der du zurzeit bist, ist 16-mal grösser als die Schweiz. Wie stark ist die Landesfläche genutzt durch Landwirtschaft, Ölförderung oder Holzschlag? Gibt es genügend Naturschutzgebiete und Lebensräume für Wildtiere? Mich und die FRIDOLIN-Leserinnen und -Leser interessiert es natürlich, wie es mit den Bären aussieht. Beim Herumstöbern im Internet ist Imposantes zu finden: bis zu drei Meter gross, 60 km/h schnell und 780 kg schwer sind Rekordwerte, die gewissen Bären zugeordnet werden. Es gibt verschiedene Bärenarten. Polarbären, Schwarzbären, Braunbären. Zu den Braunbären gehören auch Grizzly- und Kodiakbären. Der wissenschaftliche Name des Grizzlybären lautet Ursus arctos horribilis, ein Name, der aufhorchen lässt. Trotz dieses gfürchigen Namens ist der Grizzly geschützt, ebenso wie die anderen Bärenarten. Wie ist das auf deiner Reise mit den Bären? Hast du schon eines dieser Tiere zu Gesicht bekommen? Wenn nein, freust du dich auf eine Begegnung oder hast du eher Angst davor? Hast du gelernt, wie du dich verhalten musst, wenn du einen Bären sichtest? Hängst du die Essensvorräte nachts in die Bäume hoch? Wie stehen die Kanadier zu den Bären? Ich wünsche dir viele spannende und eindrückliche Naturerlebnisse.
Søren Ehlers
Regelrechte Safari
Hey Søren
Auf der bisherigen Reise war ich vor allem in zahlreichen Nationalparks. Diese bieten grossen Lebensraum für Wildtiere. Die tierische Hauptrolle spielt da der Bär. In diesen Regionen streifen vor allem zwei Arten umher: Der Schwarzbär und der von dir beschriebene Grizzlybär. Wichtig ist, dass man sich vorgängig gut über den Umgang informiert und sich auf eine mögliche Begegnung vorbereitet. Es gibt Regeln zu beachten und die Kanadier stellen klar: In der Natur muss es für Mensch und Bär Platz haben. Grundsätzlich gilt es, ein Aufeinandertreffen zu vermeiden und in einem solchen Falle Ruhe zu bewahren. Vor Wanderungen sollte man sich über Bärensichtungen in der Region informieren und stets auf Warnzeichen wie Bärenkot oder Kratzspuren an Bäumen achten. Auf den Campingplätzen muss man Nahrung verstauen oder weg von Schlafplätzen deponieren. Abfall muss in „bärensicheren“ Abfalleimern entsorgt werden. In Jasper trieb ein Schwarzbär auf unserem Campingplatz sein Unwesen und demolierte ein Zelt, da er an Nahrung kam. Bei Wanderungen habe ich ein Glöckchen an meinem Rucksack befestigt und spreche immer mit meiner Begleitung, um einen Bären frühzeitig auf mich aufmerksam zu machen. Denn Bären meiden grundsätzlich Menschen. Sollte es zu einer Begegnung mit einem Bären kommen, habe ich auf Empfehlung einen Bärenabwehrspray gekauft. Trotz allem möchte ich Bären sehen, allerdings aus sicherer Entfernung. Vor einigen Tagen hatte ich Glück, als ein junger Schwarzbär unmittelbar neben meinem fahrenden Van auftauchte. Bislang bekam ich eine grosse Auswahl an Wildtieren vor die Linse und ich hoffe, dass noch einige dazu kommen.
Fabio Lutz
Nächste Woche erscheint Folge 4 des Kanada-Blogs. Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, eine Frage an den Kanada-Reisenden, senden Sie sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir bauen Ihre Frage gerne ein in das Gespräch.
Fotos: Michelle Furrer