Ich könnte nimmer hassen – Kirchentag

Beim Singen des Kirchentagsliedes. (Foto: FJ)

Rund tausendstimmig erklang am Pfingstsonntag das neue Kirchentagslied von Christoph Kobelt in der Stadtkirche Glarus. Es war eigens für diesen Tag komponiert worden - wenn auch schon vor der Corona-Pandemie. Die Botschaft ist zugleich der Refrain: «Leucht du, o Gott, mit deinem Schein, in meine dunkle Welt hinein, so dass zum Salz der Erde und zum Licht der Welt ich werde.»

Was ist die Aufgabe des Dichters, des Musikers, des Künstlers? Zu sagen, was ohne sie oder ihn zu unrecht ungesagt bliebe. Nicht immer ist es gleich einfach, diese Botschaften zu sagen und auch anzuhören. Und doch: Am 1. kantonalen Kirchentag strömten Tausende in ihre Dorfkirchen, nach Glarus in den Volksgarten und in die Strassen des Städtchens und am Sonntag in die Stadtkirche. Wegen der Hagelbotschaft von Meteo Schweiz fand nämlich der ökumenische Abschlussgottesdienst nicht im Freien auf dem Landsgemeindeplatz statt, obwohl es gerade noch gepasst hätte. Während dort dann Künstler Martin Stützle aus den Stäben der Kirchgemeinden seinen «christall» ausbalancierte, intonierte die Harmoniemusik das Kirchentagslied «Salz der Erde, Licht der Welt». Das Salz bekamen die Teilnehmendenn am Schluss als kleines Gläschen mit Salz geschenkt, das Licht fiel durch die Seitenfenster der Stadtkirche. Und die Liebe, die die Welt umfängt? Nun denn, die manifestierte sich in jedem und jeder Einzelnen ganz unterschiedlich. Das gemeinsame Singen aber, und auch das Beten manifestierten, dass es so etwas wie eine christliche Kultur im Glarnerland gibt und dass sie - entgegen anderslautenden Unkenrufen - sehr lebendig ist. Heute würde man über diesen dreitägigen Anlass wohl sagen, er sei «stimmig» gewesen. Tatsächlich aber war er fest gefügt, so wie das Kunstwerk aus den Stäben, das Lied aus den Noten und die Kirche aus ihren Steinen.

FJ

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