Eine super Branche

Die Glarner Sektion des AGVS an seiner Hauptversammlung im Hotel Schwert in Näfels. (Foto: wie.)

Der Glarner Automobil-Gewerbe-Verband blickt laut Präsident Edwin Koller in einem herausfordernden Umfeld auf ein gutes Verbandsjahr 2021 zurück. Die AGVS-Sektion Glarus sei dank seinem soliden Finanzierungsmodell, dem guten Einvernehmen im Vorstand, umfangreichen Marketing-Massnahmen und umsichtigem Handeln gut unterwegs. Kollers persönliche Einschätzung: «Wir sind immer noch eine super Branche.»

Der Wunsch nach Mobilität ändere sich zwar ständig, verschwinden werde er aber nicht. Wenn man «offen für Neues bleibe», werde man als Branche auch turbulente Zeiten und Wechsel überstehen. Davon ist Edwin Koller bei seiner Einleitung zur HV des Glarner Autogewerbe-Verbandes am 12. Mai im «Schwert» in Näfels überzeugt. Derzeit seien 15,6% der Schweizer Neu-Zulassungen Elektrofahrzeuge, 50% aller Neuzulassungen kämen mit alternativem Antrieb auf die Strassen, 12% würden noch mit Diesel in Verkehr gesetzt und insgesamt seien hierzulande 4,7 Mio. Fahrzeuge zugelassen. Direktimporte in die Schweiz hätten wieder leicht zugenommen, ebenso die gefahrenen Kilometer. Koller dankte allen am «guten Verbandsjahr» Beteiligten, darunter dem Strassenverkehrsamt für die konstruktive Zusammenarbeit, der Departementsvorsteher Regierungsrat Andrea Bettiga ist als Gast an der HV dabei.

Ausbildung als Geschäftsmodell
Jahresrechnung und -bericht zeigen die ausgezeichnete Finanzlage des Verbandes, die auf einem nachhaltigen Konzept für Nachwuchs-Förderung und -Ausbildung aufbaut. Der AGVS betreibt in Ziegelbrücke einen brancheneigenen Ausbildungsbetrieb, stellt die Instruktoren dort an und bildet derzeit 137 Lernende aus. Damit ist er einer der grossen Lehrstellen-Anbieter der Region. Die Einnahmen aus den überbetrieblichen Kursen fliessen seit Jahrzehnten, nicht zuletzt dank einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen, in eine separat geführte Verbandsbuchhaltung und sind hauptverantwortlich für die solide Finanzsituation. So geben denn weder der Jahresbericht, noch ein Fehlbetrag von 27'000 Franken im vergangenen Jahr, noch das Budget 2022 Grund zu Diskussionen.

Nie dagewesene Situation
Die aussergewöhnliche Lage der Branche fasst beim Apéro ein bekannter Glarner Betriebsinhaber zusammen. Er hätte die derzeitige Situation nicht für möglich gehalten. Habe man anfangs zwei Jahre lang massive Einbrüche wegen der Corona-Pandemie hinnehmen müssen, gerate man nun durch Lieferverzögerungen und Lieferketten-Unterbrechungen, etwa bei vormals in der Ukraine und Russland tätigen Zulieferern, vom Regen in die Traufe. Das führe letztlich zu massiven Umsatzeinbrüchen, die nur dank dem Grundsatz «spare in der Zeit, dann hast Du in der Not» zu überstehen seien.

Der als Gast anwesende Geschäftsleiter der Einkaufsgenossenschaft ESA, Giorgio Feitknecht, empfiehlt Anwesenden wie Konsument/-innen, sich 2022 früher als üblich um einen nötigen Ersatz z. B. von Reifen, zu kümmern. Denn Lieferketten-Unterbrüche und höhere Rohwarenpreise würden im Herbst die Beschaffung verteuern.

Ehrung von Peter Häni
Für Schmunzeln in den Gesichtern der Anwesenden sorgt die Laudatio von Ernst Frischknecht auf den 40 Jahre lang für den AGVS tätigen Finanzchef Peter Hänni. So sei anfangs an den AGVS-Versammlungen ausser von «einer guten» und einer «sehr guten Kasse» wenig über die Finanzsituation zu erfahren gewesen. Und auch bei einem Einbruch zuhause beim Kassier habe sich der Wunsch der Einbrecher nach reicher Beute abgesehen von einer verschwundenen Vereins-Jass-Kasse und der persönlichen Ordonnanz-Pistole nicht erfüllt. Peter Hänni, der seine Kasse eigentlich mit der gestohlenen Pistole verteidigen wollte, habe damals einen Zugriff auf die Vereinsmittel durch ein gut gewähltes Versteck erfolgreich verhindert.

wie.

Back To Top