Leben mit der Natur

Lakmali und Yannik Keller leben bewusst von der Natur. (Foto: Juliane Bilges)

Vor einem Jahr entschieden sich Lakmali und Yannik Keller bewusst dafür, mehr mit der Natur leben zu wollen. In einem kleinen Häuschen im Wald haben sie einen Platz gefunden, an dem sie ein naturnahes und auch ein selbstbestimmtes Leben führen können. So fällt ihr Fokus auf den Garten, die Natur und die Pflanzen.

Dabei ist dem jungen Paar wichtig, zurück zu dem Wissen zu kommen, wie man Lebensmittel selber anbauen und sich versorgen kann. Sie probieren gerne neue Dinge aus, auch Getreide anzupflanzen. 100 Prozent selbstversorgt leben sie dabei nicht, sondern immer so, wie es gerade passt. Trotzdem ist Nahrung ein wichtiges Thema. «Wenn man sein Leben auf Ressourcen abstützt, die von weit herkommen, ist das nie ganz ideal, es könnte ja irgendwann knapp werden. Je mehr man selber machen kann, desto mehr Freiheit und Unabhängigkeit verspürt man auch.», erzählt Yannik Keller. Feuern oder kochen mit dem Holz aus der Umgebung, Lebensmittel einmachen und sich auf den Winter vorbereiten, im Frühling Kräuter und Salat für das Essen sammeln. Es ist auch ein Leben mit den Jahreszeiten. Auf sich allein gestellt und mit wenig Mitteln zurechtkommen, lehrt einen vieles, was nicht nur für den Notfall praktisch ist, sondern auch im Alltag angewendet und genutzt werden kann: ein minimalistisches Leben zu führen, gibt die Gewissheit, was alles überhaupt notwendig gebraucht wird, oder was wiederum Luxus ist.

Wochenendkurse von «Waldstimm» in Amden
Während verschiedener Wochenendkurse möchten Lakmali und Yannik Keller nun ihr Wissen und Ihre Erfahrungen an andere weitergeben und bieten daher einen Rahmen, um in ein naturnahes Leben einzutauchen, das Alte loszulassen, in der Natur zu sein und sich auf verschiedene Bereiche zu fokussieren. Achtsamkeit, Stille und ein Stück weit zu sich selbst zu kommen, sind ebenfalls Themen der Kurse, die mit eingebracht werden.

In dem Kurs «Unkraut und Wildgemüse» werden verschiedene Pflanzen thematisiert und wie man diese unterscheidet. Auch von welchen Kräutern und Gewächsen man lieber die Finger lassen sollte. Wie man das Gesammelte auf offenem Feuer zubereiten könnte, geht der Kurs «Spiel mit dem Feuer» genauer an. Dort werden verschiedene ursprüngliche Methoden des Feuermachens thematisiert, wovon schliesslich eine erlernt werden kann. Von der Schwierigkeit Glut zu erzeugen, bis zum richtigen Zunder oder wo man geeignetes Brennmaterial findet, man lernt aus einem Funken ein Feuer zu machen.

Für Familien, die mehr im Wald sein möchten und etwas über die Natur lernen wollen, ist der Kurs «Waldfamilie» genau das Richtige. Wie kann man mit Kindern die Natur entdecken und ein Stück weit auch selbst zum Kind werden? Wie kann ein Ausflug in den Wald gestaltet werden, um mit der Familie die Kraft der Natur miteinander erleben zu dürfen? Diese Themen sind ein Herzanliegen des jungen Paares, welches selbst sein erstes Kind erwartet.

Beim letzten Kurs «Bewusstseinsreise», handelt es sich um eine Reise zu dir selbst. Man geht eher in die Stille, durch Meditation und Achtsamkeit. Der Fokus liegt sehr auf der eigenen Person, auf einer Sinnschulung des Äusseren und eine Entdeckung des Inneren.
Weitere Infos und Kursanmeldungen unter https://hamah.ch/tag/waldstimm/

Pflanzentipp: Löwenzahn
Löwenzahn-Gewächse sind ein guter Vitamin C Spender. Sie helfen auch bei allgemeinen Beschwerden im Magenbereich und bei Verdauungsstörungen (Kraut und Wurzel). Die Blüte des Löwenzahns kann zur Herstellung von Löwenzahnhonig, -Sirup, -Marmelade und Gelee genutzt werden. Auch zur dekorativen Verwendung in Salaten oder sonstigen Gerichten. Der Stängel ist milchhaltig und deshalb sehr klebrig. Er ist ein gefundenes Fressen für Hasen. Die enthaltenen Bitterstoffe schützen auch vor Infektionen. Die Blätter des Löwenzahns eignen sich gut für Salate. Am besten werden junge Blätter verwendet, da die älteren wesentlich bitterer schmecken und in grossen Mengen weniger gesund sind. Im Herbst kann die Wurzel geerntet werden, welche rübenähnlich erscheint. Sie enthält viele Bitterstoffe und muss daher gut gekocht werden, mit mehreren Austauschen des Kochwassers. Auch kann die Wurzel getrocknet und vermahlen sogar als Kaffee konsumiert werden.

Juliane Bilges

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