Glarnerland macht sich parat

Silvia Hefti weiss, was es braucht, damit sich die Gäste im Glarnerland wohl fühlen. (Foto/Video: FJ)

Der Schnee schmilzt, Corona hat seinen Schrecken verloren, und die Sonne steht jeden Tag etwas höher. Der Sommer kommt, die Seen locken zum Baden, die Berge zum Wandern und die Hütten zum Verweilen. Wie gut sind die Glarner Tourismusbetriebe auf die Gäste aus Nah und Fern vorbereitet? Der FRIDOLIN blickt ins Tal hinein und über die Schultern von Gastgebern.

Jede Tourismusdestination will ihren Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt bieten. Die Herausforderung dabei ist, Wege zu finden, damit die Gäste ihr Ziel bequem und sicher erreichen; nicht nur im Auto. Thomas Kistler, Gemeindepräsident von Glarus Nord, zeigt sich zuversichtlich: «Da wir keinen Lockdown mehr haben, wird auch der Druck aus der Agglomeration auf den Obersee in Näfels nicht mehr so hoch sein. Vorgesehen sind dieselben Massnahmen wie 2021, wir informieren die Gäste über die freien Parkplätze, signalisieren und dosieren den Verkehr. Klar ist: An einem schönen Sommersonntag erlebt man den Obersee am besten zu Fuss oder mit dem Bike.»

Bike-Erlebnis in Braunwald
Auch in Braunwald richtet sich der Blick auf die Bikes. André Huser, Betriebsleiter Sportbahnen Braunwald AG sagt: «Zuerst brauchen wir noch etwas Frühlingssonne und höhere Temperaturen, dann stellen wir die Bikewege wieder instand und stellen die Beschilderung auf. Wie letztes Jahr können Gäste mit der Bike-Tageskarte auf Voranmeldung per Postauto zum Klausenpass fahren, von dort zur Gumenbahn, sie können auch die Braunwaldbahn und die Brunnenbergbahn nutzen für ein rundum gelungenes Bike-Erlebnis. Ungefähr eine Woche brauchen wir, um den Zwerg-Baartli-Erlebnisweg wieder einzurichten. Die Feuerstelle, den Wasserspielplatz, das Rindenhüttli, die Edelsteinspalte, den Zwergenturm und das Zwergenschloss. Nicht zu vergessen die Gemeinde, sie unterhält die Wanderwege.»

Intakte Wege und klare Beschilderungen bieten Gross und Klein Sicherheit. Auch die Neuerung bei der Luftseilbahn Matt-Weissenberge LMW trägt dazu bei. Unlängst wurde direkt neben der Talstation, Alte Strasse 11 bei der Garage, ein Defibrillator installiert. Dort ist er jederzeit öffentlich zugänglich. Damit kann die Sicherheit der Gäste erhöht werden.

Einsatz für die Gäste
Weiter hinten im Tal starten die Vorbereitungen etwas später. Tschinglenwirtin Susi Zentner: «Am 14. Mai ist Saisonstart, ab da fährt die Bahn. Dann haben die Genossenschafter ihren Arbeitstag, der Weg wird gejätet, die Platten werden geflickt, die Fenster gestrichen und die Terrasse freigeschaufelt.» Zentner blickt zuversichtlich nach vorn: «Ich habe ein gutes Gefühl für diese Saison, jetzt wo Corona weg ist. Jetzt kann ich wieder Übernachtungen anbieten und hoffe, dass es dieses Jahr wieder über 200 werden.» Hochsaison ist im Juli und August, da weisen die Genossenschafter unten die Parkplätze zu. Neben den Wandergästen, die über den Segnes-Pass kommen oder die den UNESCO-Welterbe-Weg von Filzbach her begehen, kommen öfter auch Familien mit kleinen Kindern – für sie ist das hier das Paradies.

Silvia Hefti, Geschäftsleiterin des Berghotels Bischofalp in Elm, geniesst zurzeit die Zwischensaison. Ein schöner Winter liegt hinter ihr, jetzt tankt sie Energie und freut sich darauf, viele Sommergäste begrüssen zu dürfen. Doch bevor diese im Berghotel die Gastfreundschaft geniessen können, wird alles auf Vordermann gebracht: «Das Hotel wird gereinigt, Bänke aufgefrischt, die drei Ladestationen für die E-Bikes parat gemacht – kurz: die Reste des Winters werden weggeräumt», sagt sie. Denn der Winter ist aktuell noch sichtbar: «Es liegt noch viel Schnee». Der schmelze in den kommenden Tagen aber schnell weg. Damit wird dann auch der Platz frei für das Melchstuhlschiessen mit dem Ziel «Martinsloch».

So steht einem erfolgreichen Sommerbetrieb nichts mehr im Weg. Da wird auch der Unterbruch der Gondelbahn ins Ämpächli im Juni kein Hindernis sein. Hefti: «Weil die Bahn revidiert wird, werden wir einen Shuttlebetrieb organisieren.» Mit einem Ansturm wir vor zwei Jahren rechnet Hefti nicht: «Dieses Jahr werden es etwas weniger Gäste sein». Entsprechend werde sie ihr Team organisieren. Denn das ist ihr sehr wichtig: «Das Team ist letztlich die Garantie, dass sich die Gäste wohlfühlen und eine unvergessliche Zeit erleben können». BUF/FJ

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