Zu Ostern kommt der Glögglifrosch

Vereinte Süssigkeitenspender: Küken und Kermit. (Foto: ©ecadphoto/123RF.COM)

Ostern – das ist der Tag des Hasen. Aber nicht nur – auch Frosch und Kröte haben im Frühling ihre Zeit bis hin zum Märchen vom Osterfrosch, wo Hase Nulli mit Frosch Prisemut für den verletzten Osterhasen die Ostereier verstecken. In der FRIDOLIN-Kolumne ist diesmal aber der «Glögglifrosch» als österlicher Glücksbringer zu Gast.

«Demm jünglet sogar dr Schiitbogg» heisst es im Glarnerland, wenn einem alles gelingt. Oder man bezeichnet ihn einfach mal als «Glögglifrosch». Mein Vater pflegte dann jeweils zu sagen: «Der hät es Chrottehaar im Sagg!» Aber, soviel ich weiss, haben Kröten gar keine Haare – die Biologen mögen mich korrigieren, wenn es anders ist. Also ist das «Chrottehaar» zwar nichts, was es gibt, aber man kann es auf seiner Seite – in seinem Hosensack – haben, so wie im Sport die Glücksgötter das Momentum verteilen. Obwohl es das «Chrottehaar» also gar nicht gibt, schmerzt es doch, wenn man es nicht mehr im Sack hat. Wenn man plötzlich Pech zu haben scheint und alles schief zu laufen droht. Aber was ist ein «Glögglifrosch»? Und wie wird man wieder dazu? Und will man das überhaupt? Gerade jetzt, in der Zeit, wo die «Chrotte» und die «Glögglifrösche» laichen und dazu den Weg über die Strasse behüpfen, ist es ja auch nicht ganz ungefährlich. Nun ist der «Glögglifrosch» ja biologisch kein Frosch, sondern eine Kröte – die Geburtshelfer-Kröte. So genannt, weil das Männchen sich nach der Eiablage durch das Weibchen die Eischnur um die Hinterbeine wickelt und sie herumträgt, bis die Kaulquappen schlüpfen. «Glögglifrosch» nennt man das Tier, weil es so glockenhell ruft, nicht etwa, weil es besonders glücklich ist – obwohl wenn Männchen und Weibchen so zusammenarbeiten, ist es schon auch ein Glück. Doch wie findet man dieses Glück wieder? Es ist derselbe Weg, der auch zu mehr Ruhe und Gelassenheit führt und den Anthony de Mello so beschreibt: «Aus dem Herzen kommendes, uneingeschränktes Kooperieren mit dem Unvermeidlichen.» Das ist weit mehr, als die sprichwörtliche gute Miene zum bösen Spiel machen. Was unvermeidlich ist? Unvermeidlich ist vieles, dass die Kröten zur Fortpflanzung laichen, dass die Quappen schlüpfen, dass das Gas teurer und das Gras im Garten höher wird. So war zum Beispiel auch unvermeidlich, dass die letzten Osterferien dem Lockdown zum Opfer fielen – aber diese tun es nicht. Wenn Sie also heuer hinter dem Busch den frischen Schoggi-Osterhasen verstecken, schauen Sie mal nach links und rechts. Vielleicht sitzt da ja so ein «Muur-Chröttli» im Feucht-Trockenen oder der «Glögglifrosch» hat Ihnen gar ein «Chrottehaar» für Ihren Hosensack dort versteckt. Auf jeden Fall wünscht Ihnen das FRIDOLIN-Team frohe Ostern – mit oder ohne Amphibienbeteiligung.

FJ

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