Drei Oberstufenstandorte: Ein Luxus?

Drei Oberstufenstandorte: Ein Luxus? Am Freitag, 24. November, entscheidet die Bevölkerung von Glarus Süd über die Schulstandorte. Wir Lehrer der Oberstufe Linthal sind für das Beibehalten der drei Oberstufenstandorte und dies aus folgenden Gründen:

  • Die Kosten pro Schüler im Vergleich zu Glarus Nord und Mitte sind eindeutig höher, doch lohnt sich diese Investition sicher, da die meisten Lernenden von Glarus Süd gute Anschlusslösungen haben und somit wenig Begleitungskosten nach der Schulzeit generieren. Dies wurde mehrmals von zuständigen Fachpersonen bestätigt.
  • Alle drei Standorte funktionieren sehr gut, wie sie jetzt sind. Alle drei haben ihre Stärken. Also: weshalb etwas ändern, das gut ist? In Gesamtklassen, wie diese in Matt und Linthal geführt werden, kann ein Stufenwechsel sehr unkompliziert stattfinden und es wurde bereits andiskutiert, das moderne Modell anderer Kantone zu übernehmen, dass ein Lernender z. B. Mathematik auf Sekundarstufe und Deutsch und Englisch auf Realstufe belegen könnte oder umgekehrt.
  • Treten Probleme an einer Schule mit einem Lernenden auf, so kann heute schnell und unkompliziert gehandelt werden. Meist hilft schon ein Standortwechsel, um den Lernenden wieder auf einen guten Weg zu bringen, was wir aus Erfahrung sagen können.
  • In Glarus Süd nehmen viele Eltern noch gerne mit ihren Kindern gemeinsam das Mittagessen ein. Den Lernenden gibt das die Möglichkeit, eine wirkliche Pause von der Schule zu haben, den Kopf zu leeren und so wieder fit für den Nachmittag zu sein. Gibt es nur noch einen Oberstufenstandort in Schwanden, müssen viele Schüler am Mittag dort verpflegt werden, was ausserdem mit zusätzlichen Kosten für die Gemeinde und für die Eltern verbunden ist.
  • Nicht zu vergessen sind auch die weiten Schulwege und die damit verbundenen, vermehrten Transportkosten.
  • Das südliche Grosstal wird immer unattraktiver als Wohnstandort, wenn immer mehr Schulen geschlossen werden. Kleine Schulen, «wo jedä jedä kännt», sind sehr beliebt. Der heutige Trend, die Kinder in Privatschulen zu schicken, ist da. Vielleicht überlegt sich ein Elternpaar stattdessen, den Wohnort nach Glarus Süd zu verlegen, um seinem Kind eine Schulzeit in einer kleinen, innovativen Schule zu ermöglichen?
  • Der Gemeinde Glarus Süd wird oft der Vorwurf gemacht, sie habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht und müsse endlich Schulen zusammenlegen. In den letzten Jahren wurden folgende Schulen für immer geschlossen: Leuggelbach, Nidfurn, Auen Linthal, Sool, Luchsingen, Betschwanden, Diesbach und Rüti.
  • Das Problem der kleinen Auswahl an Pflichtwahlfächern in der Oberstufe wurde von der Arbeitsgruppe «Oberstufe» in mehreren Workshops behandelt und für die 3. Oberstufe wurde eine Lösung gefunden und bereits umgesetzt: Alle Lernenden der 3. Oberstufe von Matt, Linthal und Schwanden haben am Mittwochmorgen in Schwanden Schule. So ist eine grössere Auswahl an Pflichtwahlfächern bereits gegeben und gleichzeitig werden damit Kosten gespart.

Aus all diesen Gründen empfehlen wir der Bevölkerung von Glarus Süd am 24. November NEIN zur vom Gemeinderat vorgeschlagenen Variante A mit der Schliessung der Oberstufenstandorte Linthal und Matt und der Primarschulen Elm, Engi, Hätzingen und Schwändi zu sagen.

Brigitte Luchsender, Halsen; Wolfgang Mattle, Linthal; Claudia Leuzinger, Rieden; Vroni Kammer, Luchsingen; Tanja Gerber, Linthal; Edith Bäbler, Eng; Raquel Creo, Netstal, und Verdi Zweifel Linthal

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