Allgemeine Leserbriefe

In den letzten beiden Jahren gab PRO SENECTUTE GLARUS einen gedruckten Fahrplan im handlichen A6-Format mit allen Glarner Bahn-, Bus-, Schiffs- und Seilbahnlinien heraus (FRIDOLIN berichtete) – notgedrungen, weil weder SBB noch kantonale ÖV-Stelle es taten. Die 5000 Gratis-Exemplare waren in kurzer Zeit vergriffen.

Wie ich auf Anfrage erfuhr, wird PRO SENECTUTE GLARUS für 2019 keine Neuauflage herausbringen. Die zuständige ÖV-Stelle und das Baudepartement halten unter Verweis auf die online verfügbaren Pläne an ihrer Haltung fest, den Druck von Fahrplänen nicht zu unterstützen. Auch ist es zunehmend fragwürdig, Sponsoren für Vorhaben zu gewinnen, für die eigentlich Behörden zuständig sind.

Es bleibt leider unberücksichtigt, dass im Kanton laut PRO SENECTUTE GLARUS zirka 20 Prozent (CH: 15%) der Bevölkerung sogenannte «Off-liner» sind – also immerhin 8000 meist ältere Menschen haben keinen Zugang zum Internet. Aber auch viele Jüngere und Touristen nahmen das bequeme Kompendium gerne zur Hand, wie mir unter anderem der stark frequentierte Tourismusschalter in der A3-Raststätte Glarnerland bestätigte.

Angesichts der für ÖV und Tourismus bereitstehenden Gelder in Millionenhöhe fehlt mir das Verständnis dafür, dass die notwendigen 5000 Franken für eine private und erfolgreiche Initiative wie die von PRO SENECTUTE GLARUS nicht eingesetzt werden. Ganz zu schweigen von der Missachtung ausgewiesener Bedürfnisse eines Fünftels der Glarner Bevölkerung durch von ihr gewählte Volksvertreter und mit ihren Steuern besoldete Behörden.

Als nichtdigitale Auswege bleiben nur das 900 g schwere gesamtschweizerische SBB-Kursbuch (beim VCS zu bestellen für Fr. 19.80 + Fr. 6.90 Versandkosten), das aber keine Buslinien mehr enthält, und die Flyer der einzelnen Transportunternehmen.

Dr. Werner Scherf, Glarus

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