Allgemeine Leserbriefe

Lieber Martin, wem willst du mit dieser unsäglichen Kampagne einen Gefallen tun?

Auf jeden Fall nicht der Jägerschaft und schon gar nicht den Glarner Jägerinnen und Jägern. Dieser Schuss könnte auch nach hinten losgehen (Akzeptanz der Glarner Jägerprüfung im Ausland). Ich bin sicher, dass du selbst nicht ernsthaft daran glaubst, dass, wenn während der letzten 8 Jahre im Schnitt 1,7 Jäger pro Jahr mehr die Glarner Jägerprüfung absolviert hätten, damit der Jagdlehrgang gestärkt worden wäre.

Wenn die publizierten Angaben stimmen, sollen es ja während der letzten 8 Jahre gerade einmal 14 Jäger gewesen sein, die eine Prüfung im Ausland gemacht haben. Eines ist sicher und das solltest du auch wissen, dass die Anforderungen im Ausland (ich kenne sie vorwiegend aus Deutschland) mindestens so anspruchsvoll sind wie bei uns. Ebenfalls solltest du aus unserer gemeinsamen Vorstandstätigkeit beim damaligen GKPJV wissen, dass die Prüfungsanforderungen in allen Kantonen vergleichbar sind. Was also willst du erreichen? Unsere Kursleiter machen meiner Meinung nach einen sehr guten Job. Allein die Anzahl derjenigen, die einen Jagdlehrgang absolvieren, hat auf die Qualität der Glarner Jägerprüfung auch keinen Einfluss. Also ist auch hier keine Verbesserung auszumachen. Vielmehr müsste man sich fragen, weshalb überhaupt jemand die Prüfung nicht im Kanton Glarus machen will. Ich bin sicher, dass mit einer kürzeren, kompakteren Kursdauer genau das vermieden werden könnte. Die von dir gewünschte Qualität könnte damit ebenfalls verbessert werden. Das Gelernte ist bei einer kürzeren Kursdauer wesentlich präsenter als bei der jetzigen zweijährigen Kursdauer.

Noch etwas möchte ich zu bedenken geben: Eine Autoprüfung kann irgendwo in Europa gemacht werden und wird dann auch in den meisten europäischen Ländern anerkannt. Dass man dafür während der Prüfung in dem entsprechenden Land gewohnt haben muss, ist mir nicht bekannt.

Unterziehen wir doch unseren Jagdlehrgang einer sanften Renovation und vermeiden somit eine Abwanderung von Prüfungswilligen ins Ausland. Es dürfte auch kein Problem sein, einem Glarner, der im Ausland die Prüfung gemacht hat, ein paar Hegestunden und einen mit dem Wildhüter begleiteten Tag aufzuerlegen, bevor er ein Glarner Jagdpatent lösen kann.
Setzen wir also nicht gute Errungenschaften aufs Spiel mit einer Motion, die niemandem etwas bringt.

Mit Weidmannsgruss, Ruedi Menzi

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